Nach dem 1. Weltkrieg entstanden aus dem geistigen Aufbruch der Jugendbewegung im Bereich der höheren Schulen katholische Jugendgruppen. 1926 gründeten katholische Schülerinnen an Gymnasien die Gemeinschaft HELIAND mit dem Ziel,
- den Glauben zeitgemäß und intellektuell verantwortet zu leben,
- die befreiende Botschaft Jesu für ihre Zeit verständlich zu machen
- und so sich und ihre Umwelt auf das Evangelium hin zu verändern.
Der Name HELIAND war sozusagen Programm, denn er stammt von dem „Heliand“-Epos, in dem ein unbekannter sächsischer Dichter um 830 zum ersten Mal den Versuch unternahm, die Evangelien in die Sprache und das Denken seiner germanischen Umwelt zu übersetzen, also die Botschaft und Person Jesu den Menschen seiner Zeit nahe zu bringen.
Aus Anlass unseres Jubiläums „90 Jahre Heliand“ habe ich, Gertrud Singer, mir einige Gedanken zu unserem Bundeskanon gemacht. Ich singe ihn gern und war immer stolz darauf, dass wir ein eigenes „Bundeslied“ haben.
Unter dem Original in unserm Archiv steht: Worte: Ruth Schaumann, Weise: Silvester Hohmann – dem Heliandbund zugeeignet. Eine außergewöhnliche Widmung!
Ruth Schaumann (geb.1899 in Hamburg, gest.1975 in München) war in den 30er – 50er Jahren besonders unter Katholiken als Schriftstellerin, Lyrikerin und Bildhauerin sehr bekannt. Auch in Heliandbriefen
Aufbruch - Frauen schreiben Frauengeschichte(n)
Erzählband zum 90jährigen Jubiläum des Heliand ist erschienen